Vorqualifizierungsjahr Arbeit / Beruf (VAB)

Brücke zwischen Schule und Beruf

Mit der 9. Klasse endet an der Kaspar Hauser Schule die allgemeinbildende Schulzeit. Im Anschluss daran bieten wir als Brücke zwischen Schule und Beruf das VAB an. Es bietet die Möglichkeit, für jeden Schüler individuell die Weichen für den nächsten Lebensabschnitt zu stellen.

Viele Fragen bewegen Jugendliche gegen Ende ihrer Schulzeit.

  • Wie kann es nach der Schule weitergehen?
  • Wo liegen meine Interessen und Fähigkeiten?
  • Welche weiterführende Schule könnte für mich in Frage kommen?
  • Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
  • Was erwarten Betriebe und Einrichtungen von einem Auszubildenden?

Im Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf der Sonderberufsfachschule können Jugendliche konkrete Antworten auf diese Fragen finden.

Es ist uns wichtig, den Blick auf die Kompetenzen der Jugendlichen zu richten und sie dabei zu unterstützen, die eigenen Stärken wahrzunehmen, sie sichtbar zu machen und Selbstvertrauen zu entwickeln. Zum positiven Selbstbild gehört auch, einen hilfreichen Umgang mit unangenehmen Erfahrungen zu entwickeln. Wer an unserer Gesellschaft und am Berufsleben partizipieren will, muss kompetent mit dem eigenen Alltag umgehen können. Das zeigt sich darin, dass er in der Lage ist, sich selbst eine Struktur zu geben, sich zu organisieren und das eigene Zeitkontingent zu managen.

Unsere Aufgabe ist es, die uns anvertrauten Schüler stark zu machen, um

  • sich in einer rasant verändernden Welt zurechtzufinden und zu behaupten,
  • sie erfahren zu lassen, dass sie selbst Verursacher und Planer ihres Lebens sind,
  • ihnen Kompetenzen im Management der eigenen Biografie innerhalb ihres sozialen Umfeldes zu vermitteln,
  • ihnen überfachliche Kompetenzen zu vermitteln, welche sie auf Berufe vorbereiten, die es heute vielleicht noch nicht gibt.

Eine Kleinklasse von max. 12 Schülern, geführt durch einen Klassenlehrer, bietet die Chance, die Jugendlichen auf ihrem Weg ins Berufsleben individuell zu unterstützen. Das VAB ist für viele Jugendliche sicherlich die sogenannte „zweite Chance“: schulisch Verpasstes aufzuholen und durchzustarten, um in gelungener Weise in den ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden.

Die Durchführung der Kompetenzanalyse zu Beginn des Schuljahres und die daraus resultierenden Ergebnisse dieser Testung bilden die Grundlage für die darauf aufbauende individuelle Förderung und fließen in die individualisierte Lernberatung mit Bildungs- und Berufsplanung ein. Die individuelle Lernberatung und die Durchführung von Zielvereinbarungsgesprächen dienen als Ergänzung zum Unterricht und sind fester Bestandteil des VAB.

In den beiden Berufsfeldern Holztechnik sowie Hauswirtschaft und Ernährung erfolgt die Vernetzung von berufsbezogener Theorie und Praxis. In Form von berufs- und lernfeldbezogenen Projekten werden im besonderen Maße Beziehungs- und Beteiligungskultur sowie Selbst- und Sozialkompetenz der Schüler gefördert. Dies sind u.a. Selbständigkeit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft.

Durch die intensive Einbindung von Block- und Tagespraktika sollen die Jugendlichen von Anfang an die betriebliche Realität kennenlernen und so eine bessere Vorstellung von ihren beruflichen Interessen und Möglichkeiten bekommen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Agentur für Arbeit bietet dem Jugendlichen eine an seinen Interessen, Fähigkeiten und Möglichkeiten orientierte Berufsberatung.

Allgemeinbildender Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Fachrechnen, Englisch, lebensweltbezogene Kompetenz, Computeranwendung, Kunst, Religion und Sport bietet die Möglichkeit, in Form der sogenannten Zusatzprüfung einen dem Hauptschulabschluss als gleichwertig anerkannten Bildungsabschluss zu erwerben. Mit diesem Abschluss ist dem Schüler der Weg in eine weiterführende Schule offen.

Für Schüler, die das VAB ohne Zusatzprüfung abschließen, besteht die Möglichkeit, das VAB ein zweites Jahr zu besuchen.